Fragen & Antworten
Kurz und Knackig!
I. Nachfolgend finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen. Einen Kurzinput in leichter Sprache finden Sie weiter unten.

Was bedeutet „konduktiv“?
„Konduktiv“ kommt vom lateinischen Wort conducere. Das bedeutet „zusammenführen“ oder „leiten“. Daher kommt die Berufsbezeichnung der Konduktorin und des Konduktors.
Sie/Er führt zusammen, leitet, „dirigiert“, koordiniert, plant die Aktivitäten der Gruppe und für jede*n Einzelnen mit professionellem Knowhow. Dabei sind immer der nächste Entwicklungs-schritt und das finale Ziel im Blick.
Das Ziel ist die Anwendung des Erlernten im Alltag, die Selbstständigkeit im Alltag zu för-dern, Teilhabe an allen gesellschaftlichen Abläufen zu ermöglichen und auszuweiten.
Dabei arbeitet die Konduktive Förderung immer mit einem positiven und wertschätzenden Menschenbild und vor allem mit der Haltung:
👉 „Nicht der Mensch passt sich der Umgebung an, sondern die Förderung und die Umgebung passen sich den Bedürfnissen des Menschen an.“
Was ist „Konduktive Förderung?
Die Konduktive Förderung hat mehrere Namen: Konduktive Pädagogik und Rehabilitation, Petö-System, Conductive Education, Konduktiv Mehrfachtherapeutische Förderung.
Konduktive Förderung ist ein besonderes, ganzheitliches Förderkonzept.
Es verbindet Bewegung, Lernen, Kommunikation und Begegnung. Die Förderung verbindet Pädagogik und Therapie, wichtig ist eine Nützlichkeit für den Alltag.
Schwerpunkte liegen auf Erziehung / Bildung, Selbstversorgung / Pflege sowie Medizin / Therapie.
Die Fachkräfte, die Konduktor*innen, passen die Förderung an die jeweilige Situation an. In einer Kita liegt der Schwerpunkt auf Pädagogik, in einer Rehaklinik auf Therapie und Medizin.
Konduktive Förderung (Conductive Education) ist ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Lernansatz, der von Prof. Dr. med. András Petö entwickelt wurde.
Er richtet sich an Menschen mit neurologisch bedingten motorischen Störungen (z.B. Zerebralparese, Schlaganfall, Parkinson, MS, usw.). Auch Menschen u.a. im Autismus Spektrum, geistiger Behinderung, nach Unfällen profitieren von der (Re-)Habilitation. Ebenso profitieren Menschen ohne Behinderung aller Altersgruppen von konduktiven Angeboten.
Die Konduktive Förderung basiert auf der Annahme, dass Bewegung, Wahrnehmung, Denken und Kommunikation integriert und bewusst gelernt werden können und nicht isoliert betrachtet werden.
Im Zentrum stehen:
• aktives Lernen (statt passiver Therapie)
• Verknüpfung von Motorik, Kognition, Kommunikation, Sprache und Emotion
• feste Tagesstruktur mit funktionellen Aufgaben, eingebettet in freudvolles altersadä-quates Lernen
• Rhythmisch-intentionales Lernen
• Atmung und Rhythmus
• (Unterstützte) Kommunikation und Sprache
• Struktur, Intensität und Wiederholung
• Bildung und Lernen
• Gruppenarbeit und soziale Einbindung in ein gemeinschaftliches Gefüge
• das Erlernen und Einüben von Bewegungsabläufen
• daraus resultierende Bewegungsübergänge
• Transfer des Erlernten in den Alltag
• Alltagsanwendung und Inklusion
Die Durchführung erfolgt durch spezialisierte Fachkräfte, sogenannte Konduktor*innen. Die Konduktor*innen weisen ein Hochschulstudium vor. Sie haben ein spezielles Bachelor- oder Master-Studium abgeschlossen oder sind postgradual zusatzqualifiziert.
Das Ziel ist die Anwendung des Erlernten im Alltag, die Selbstständigkeit im Alltag zu för-dern, Teilhabe an allen gesellschaftlichen Abläufen zu ermöglichen und auszuweiten.
Dabei arbeitet die Konduktive Förderung immer mit einem positiven und wertschätzenden Menschenbild und vor allem mit der Haltung:
👉 „Nicht der Mensch passt sich der Umgebung an, sondern die Förderung und die Umgebung passen sich den Bedürfnissen des Menschen an.“
Wer bezahlt die Konduktive Förderung – wer ist Kostenträger?
• Je nach Bundesland und Anbieter erfolgt die Finanzierung teilweise privat, über Stiftungen oder das Jahresbudget der Pflegekasse.
• Durch den Teilhabe-Anteil und die damit verbunden pädagogischen Inhalte ist eine Finanzierung über die Eingliederungshilfe bei Kindern und Erwachsenen möglich (Heilpädagogische Tagesstätte, Persönliches Budget, Sonstiges).
• In einer Kindertagesstätte kann die Kinder- und Jugendhilfe Kostenträger sein.
• In einer Klinik oder Therapieeinrichtung mit konduktiven Angeboten können Krankenkassen teilweise therapeutische Anteile übernehmen.
Die Konduktive Förderung ist bisher keine anerkannte Heilmittelleistung der Krankenkasse.
Das Berufsbild der Konduktor*innen ist derzeit noch nicht anerkannt, der Berufsverband arbeitet intensiv an der Anerkennung.
Für wen ist die Konduktive Förderung geeignet?
Die Konduktive Förderung kann bei unterschiedlichen Diagnosen eingesetzt werden:
• Konduktive Förderung ist besonders gut für Menschen mit neurologischen Diagnosen geeignet. Dazu gehören zum Beispiel Menschen mit Zerebralparese (Ataxie, Spastik, Hypotonie, Dyskinesen/ Athetose oder Mischformen), Spina bifida oder genetischen Syndromen.
• Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung, Parkinson, Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Demenz können davon profitieren.
• Für Menschen ohne Behinderung bietet sie Vorteile in der pädagogischen Arbeit.
• Konduktive Förderung unterstützt Kinder, Jugendliche und Erwachsene und deren Umfeld.
Wer war„Petö“?
Prof. Dr. med. András Petö (1893-1967) war ein Arzt und Pädagoge aus Ungarn. Er hat die Konduktive Pädagogik nach dem Zweiten Weltkrieg in Budapest entwickelt.
Sein Ziel war es, Kinder und Jugendliche mit Körper- und Mehrfachbehinderung zu unterstützen. Später kamen Erwachsene mit erworbenen Schädigungen hinzu.
Er hat ein besonderes ganzheitliches Förder-, Lern- und Therapiekonzept geschaffen, das den Menschen als mehr als die Summe seiner Teile betrachtet. Petö betrachtete z.B. eine Zerebralparese und deren Auswirkungen als ein Lernhindernis und nicht als unveränderliche Situation. So nutzt auch heute die Konduktive Förderung pädagogische Prinzipien für das Erreichen von Förder-, Lern- und Therapiezielen.
Besonders wichtig war Petö die Anwendung im Alltag und eine Integration in die Gesellschaft.
Wer war Prof. Dr. Maria Hari?
Oft wird auch von Petö und Hari gesprochen. Prof. Dr. Maria Hari hat viele Jahre mit Prof. Petö das KF-Konzept ausgearbeitet und weiterentwickelt. Nach seinem Tod übernahm sie die Leitung des Petö Instituts und förderte die Kinder mit Hingabe und großer Kompetenz. Auch die Ausbildung wurde unter ihrer Leitung maßgeblich vorangebracht und als vierjähriges Studium mit sehr viel Praxis- und Theorieanteilen angeboten.
Was ist der Grundgedanke des Petö Konzepts?
Wichtige Grundgedanken sind:
• ein positives, humanistisches, holistisches Menschenbild
• die Annahmen, dass das Gehirn sich lebenslang verändern, anpassen und lernen kann, die Neuroplastizität
Durch gezieltes Üben und Lernen können neue synaptische Verbindungen im Gehirn entstehen. So können Menschen nach einer Schädigung Fortschritte erarbeiten.
In der konduktiven Arbeit werden spezielle Methoden genutzt, um das Lernen zu fördern und zu sichern.
Ziel ist, die Fähigkeiten und das Leben der Menschen zu verbessern.
Was ist das langfristige Ziel?
Das Ziel ist, dass Menschen mit motorischen und komplexen Einschränkungen durch intensive, ganzheitliche und gezielte Förderung in die Lage zu versetzen, möglichst selbstständig leben zu können. Motivation und Selbstvertrauen können so wachsen. Soziale Fähigkeiten werden gleichermaßen gestärkt. Jede kleine oder große Verbesserung zählt. So wird das Leben leichter und die Lebensqualität kann steigen.
Was ist das kurzfristige Ziel?
Im Alltag werden wichtige Fähigkeiten geübt. Dazu gehören grob-, fein- und graphomotorische Bewegungen, Sprache und Kommunikation, Kognition und Denken sowie soziale und emotionale Aspekte, ebenso das Miteinander.
Wichtig sind Alltagskompetenzen, das Erlernte individuell im Alltag und Umfeld so selbständig und aktiv wie möglich anzuwenden.
Die Teilnehmenden lernen, sich bewusst, möglichst eigenaktiv und selbstgesteuert zu bewegen und zu verständigen. Sie üben Dinge, die sie im Alltag brauchen. So steigen Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein. Dabei wird immer darauf geachtet, dass Ziele erreichbar sind und die Angebote motvierend, altersentsprechend und bedarfsorientiert sind.
Desweiteren lernen auch Angehörige, wie der Alltag möglichst aktiv mit dem Erlernten genutzt werden kann, damit die Wiederholung die Förderung intensiviert. Edukationsangebote und Vernetzung mit Bezugspersonen und dem sozialen Umfeld sind ein grundlegender Baustein für das Gelingen.
Wie gestaltet sich der konduktive Tagesablauf?
Ein konduktiver Tag ist immer strukturiert, abwechslungsreich und altersentsprechend gestaltet. Eine pädagogisch freudvolle und motivierende Umsetzung von wiederkehrenden Bewegungsaufgaben ist charakteristisch. Wichtig ist der Spaß, der die Grundlage für Lernen darstellt.
Es gibt Aufgaben im Liegen, Sitzen, Stehen und Gehen. Die Teilnehmenden erlernen alltägliche Dinge, wie Anziehen, Haushaltstätigkeiten, Transfer und Fortbewegung. Auch Freizeitaktivitäten, wie Schwimmen, Musizieren oder Radfahren, sind dabei.
Die Förderangebote sind vor allem für Kinder so attraktiv und mit Freude gestaltet, dass sie meistens gar nicht empfinden, dass sie gefördert werden.
Was ist ein Komplexprogramm in der Konduktiven Förderung?
Ein Komplexprogramm ist ein genau geplanter Tagesablauf.
Viele verschiedene Aufgaben, Lerneinheiten und Aktivitäten sind enthalten. Eigenaktive Platz- Raum und Positionswechsel werden durchgeführt.
Es gibt Programme für Gruppen oder einzelne Teilnehmende. Alles wird auf die individuellen Bedürfnisse, Kompetenzen und Lernziele der Teilnehmenden abgestimmt. So werden alle bestmöglich gefördert.
Ist Konduktive Pädagogik auch für Menschen ohne Behinderung geeignet?
Das konduktive Konzept wurde mittlerweile zu einem inklusiven konduktiv-pädagogischen Konzept für Kinderkrippe, Kindergarten, Schule, Tagesbetreuung und den Sport- und Freizeitbereich weiterentwickelt.
Alle Menschen profitieren von Aktivität, Gesundheits- und Bewegungsförderung, von Alltagsorientierung, Rhythmus- und Kreativitätsförderung, wie es im Petö-Konzept gelebt wird.
Alle konduktiven Prinzipien finden sich zur aktivierenden Ansprache und Föderung für alle Persönlichkeits- und Lebensbereiche (Begegnung & Miteinander, Emotion, Sprache und Kommunikation, Bewegung & Motorik und Wahrnehmung, Bildung & Lernen, Denken, Lebensfertigkeiten) wieder.
Wozu dient das Petö-Mobiliar?
Die speziellen Sprossenmöbel und Hilfsmittel sind multifunktional einsetzbar und wirken nach Bedarf unterstützend. Alle profitieren vom Greifen von Sprossen und den klaren und vielfältig einsetzbaren Materialien.
• Sie dienen als Greif- und Haltemöbel, zum Aufstehen, Hinsetzen, Laufen und Greifen.
• Sie sind massiv und stabil und unterstützen im Alltag für mehr Selbsttätigkeit und Aktivität.
• Sie sind kostengünstig erwerb- oder nachbaubar. Es werden individuell praktikable, rasche und nachhaltige Lösungen gefunden.
• Stäbe, Ringe usw. helfen gezielt beim Greifen, Halten und Loslassen.
• Schemel, Kistchen oder Stufen für Füße bieten zusätzlich Stabilität und Sicherheit im Sitzen oder unterstützen, Fehlhaltungen aktiv zu korrigieren.
Nach Anleitung kann das Mobiliar und die Ausstattung unkompliziert im häuslichen Umfeld genutzt werden.
Welche Hilfsmittel werden zusätzlich eingesetzt?
Fuß- und Rückenschemel geben zusätzlich Stabilität und Sicherheit im Sitzen oder helfen Fehlhaltungen aktiv zu korrigieren. Stäbe, Ringe usw. helfen gezielt beim Greifen, Loslassen. Diese Hilfsmittel unterstützen die Durchführung von komplexen Bewegungsabläufen und Konzentration. Stehständer, Rollatoren, Gehhilfen, Sportgeräte sowie moderne digitale Hilfsmittel kommen heute neu dazu (Geräte zur Unterstützten Kommunikation, Icho-Ball usw.).
Welche Hilfsmittel kommen ergänzend zum Einsatz?
Moderne Hilfsmittel unterstützen die Durchführung von komplexen Bewegungsabläufen zusätzlich, schulen die Konzentration und steigern die Motivation und die Freude an Bewegung und Aktivität.
Stehständer, Rollatoren, Gehhilfen, Aktiv-Rollstuhl, Sportgeräte sowie moderne digitale Hilfsmittel ergänzen das Angebot altersgemäß, z.B. Kommunikationsgeräte zur Unterstützten Kommunikation, ichó-Ball, vielfältige Lern- und Spiel-Apps oder Robotik.
Werden Eltern und Bezugspersonen einbezogen und angeleitet?
Eine enge Kooperation mit Eltern und Bezugspersonen ist auf jeden Fall erwünscht.
Folgende Angebote gibt es:
• Hospitation im Gruppenalltag und Gespräche
• Hausbesuche
• Elternedukation und Anleitung, um zum Beispiel das Handling zu erlernen oder Ideen für die Umsetzung zuhause zu entwickeln
o Workshops
o Beratung und Unterstützung
o Peer-Austausch und Gesprächsrunden
Wo liegt die Stärke der Konduktiven Förderung?
• Ganzheitlichkeit
Die Konduktive Förderung schaut auf den ganzen Menschen: Körper, Denken und Ge-fühle gehören zusammen.
• Erziehung statt Therapie
Es geht nicht nur ums Üben, sondern darum, selbstständig leben zu lernen.
• Aktiv statt passiv
Die Person macht selbst mit und lernt bewusst neue Bewegungen. Es wird aktiv ge-übt und nicht nur behandelt.
• Alltag statt Therapieraum
Die Übungen sind im Alltag eingebaut – zum Beispiel beim Anziehen oder Gehen.
• Gruppe statt Einzelangebot
Es wird oft in Gruppen gearbeitet, nicht allein. Das fördert auch das soziale Lernen.
• Konduktor*innen und das konduktive Team
sind speziell ausgebildet und bieten Förderung, Bewegung und Pädagogik/ Psychologie in einem.
Konduktive Förderung unterstützt Menschen dabei, ihr Leben möglichst selbstbestimmt zu gestalten – mit Herz, Kopf und Bewegung.
Was ist eine Konduktorin – ein Konduktor?
Konduktor*innen sind speziell ausgebildete Fachkräfte. Die meisten Konduktor*innen sind in Ungarn ausgebildet. Sie absolvieren nach einer zu bestehenden Aufnahmeprüfung ein vierjähriges Studium, welches Therapie, Rehabilitation, Medizin, Pädagogik und Psychologie verbindet. Sie sind darauf vorbereitet, Menschen mit und ohne Behinderung individuell und in Gruppen zu fördern. Ihr Beruf wurde von Prof. Dr. med. András Petö entwickelt.
Auch andere Fachleute (Pädagog*in, Therapeut*in) können berufsbegleitende Abschlüsse in Konduktiver Förderung haben:
• Österreich: Akademische Mehrfachherapie-Konduktor*in, MSc Konduktive Förderung • Deutschland: Pädagogisch-therapeutischer Konduktor*in, seit 2017 werden an der Evangelischen Fachhochschule Nürnberg Heilpädagoginnen mit Studienschwerpunkt Konduktive Förderung ausgebildet.
• Berufsbegleitende praxisorientierte Schulungen werden an konduktiven Einrichtungen angeboten.
Wo in Deutschland findet man konduktive Angebote?
Hat Konduktive Förderung was mit FortSchritt zu tun?
Das Petö-System kam in den 1990er Jahren durch Eltern nach Deutschland.
Durch das hohe Interesse der Familien haben sich Fachleute mit dem System befasst und die Konduktive Förderung in Einrichtungen implementiert und weiterentwickelt.
Es gibt heute viele Vereine und Einrichtungen, die konduktive Förderung in den Bundesländern anbieten.
Der Rechtsträger vieler Vereine in Deutschland war bzw. ist FortSchritt e.V.
Der Name „FortSchritt“ oder „Schritt für Schritt“ wurde aufgrund der rasch zu beobachtenden Fortschritte, den die Kinder erzielen konnten, von den Eltern gewählt.
Die Anerkennung des Berufs Konduktor*in ist noch nicht in allen Bundesländern gleich geregelt. Der Berufsverband arbeitet daran, dass der Beruf anerkannt und finanziert wird.
Eine Übersicht über alle Standorte finden Sie auf der Standort-Karte der Homepage Standort-Karte
Gibt es Petö-Angebote auch für Erwachsene?
Ja, es gibt regelmäßig spezielle Gruppen- oder Intensivförderwochen für Erwachsene. Bitte schauen Sie hierzu in unseren Kalender
Wo gibt es intensive konduktive Förder- und Reha-Angebote?
Intensivförderwochen werden oft in den Ferien von Vereinen angeboten.
Schauen Sie regelmäßig in den BKF-Kalender für aktuelle Termine.
Welche Literatur können sie mir empfehlen?
Empfohlen werden neben Fachliteratur und Artikeln auch die BKF-Broschüren, alles finden Sie in der Infothek.
Gibt es Wissenschaftliche Studien, evidenzbasierte Untersuchungen?
Ja, es existieren wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Konduktiven Förderung.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie in der Infothek.
Wie und wo kann ich mich zur Konduktiven Förderung fortbilden?
Aktuelle Themen und Angebote finden Sie auf unserer Homepage unter Fortbildungen und im Kalender.
Für konkrete Anliegen für Ihre Einrichtung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung – kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular.
Wo finde ich Referent*innen zur Konduktiven Förderung?
Kontaktieren Sie uns gern über das Kontaktformular, wir vermitteln Sie passend zu Ihrem Bedarf und Anliegen an unsere Expert*innen.
II. Kurzinput in Leichter Sprache
Was ist konduktive Förderung?
Konduktive Förderung ist eine besondere Art der Unterstützung für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung, neurologischen Erkrankungen oder nach Unfällen.
Konduktive Förderung oder Konduktive Pädagogik ist auch ein Konzept für Menschen ohne Behinderung.
Konduktive Förderung verbindet Bewegung, Lernen und Alltagsübungen. Ziel ist, dass die Menschen selbbestimmter und selbständiger leben können. Die Förderung findet oft in (kleinen) Gruppen statt.
Speziell geschulte Fachkräfte begleiten und unterstützen die Teilnehmenden.
Sie arbeiten in transdiziplinären Teams zusammen, das heißt verschiedene Berufe aus Pädagogik, Therapie, Pflege und Schule kommen zusammen.
• Konduktor*in, Pädagog*in, Pflege- und Unterstützungskräfte, Assistenzkräfte, Physio-, Ergotherapeut*in, Logopäd*in.
• In Schulklassen kommen Lehrkräfte, Sonderpädagog*innen und Schulbegleitungen dazu.
Wer kann an konduktiver Förderung teilnehmen?
• Die Konduktive Förderung ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Bewegungs- oder Entwicklungsproblemen gedacht.
• Besonders Menschen mit neurologischen Erkrankungen profitieren davon. Auch Menschen nach einem Schlaganfall, mit Parkinson oder Multipler Sklerose oder mit Mehrfachbehinderungen können teilnehmen.
• Die Zielgruppe hat sich weiterentwickelt, es gibt auch Angebote für Menschen mit sensorischem oder sozioemotionalem Förderbedarf, für neurodivergente Menschen oder Menschen ohne Behinderung aller Altersgruppen.
• Jede*r wird individuell begleitet und nach den eigenen Möglichkeiten gefördert und gefordert.
Wie läuft ein Angebot mit konduktiver Förderung ab?
• Das Angebot ist klar strukturiert und abwechslungsreich gestaltet.
• Ziele sind Spaß, Bewegung und Lösungen für Alltagsprobleme zu finden.
• Es gibt verschiedene Bewegungsübungen, Lernangebote und Alltagsaufgaben.
• Die Teilnehmenden üben zum Beispiel Anziehen, Essen, sich fortbewegen oder Sprechen. Auch gemeinsames Spielen und Freizeitaktivitäten gehören dazu. Alles passiert in einer ansprechenden, gut vorbereiteten und individuell unterstützenden Umgebung.
• Die Angebote können einmal oder mehrmals in der Woche, täglich oder in Intensiv-Kursen stattfinden.
Wer arbeitet mit den Menschen zusammen in der Konduktiven Förderung?
• In der konduktiven Förderung arbeiten speziell ausgebildete Fachkräfte, die Konduktorinnen. • Sie arbeiten gemeinsam mit Therapeutinnen, Pädagog*innen und Pflege- und Unterstützungskräften.
• Das Team arbeitet eng zusammen. So bekommen alle die Motivation und Unterstützung, die sie brauchen.
Was sind die wichtigsten Ziele?
• Die Ziele werden von den Teilnehmenden, mit ihren Bezugspersonen und dem Team festgelegt.
• Die großen Ziele sind Aktivität, Teilhabe, Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Lebensfreude.
• Die Teilnehmenden lernen, möglichst viel alleine zu erledigen oder sich angemessen Hilfe zu holen.
• Sie werden in ihrer Bewegung, Wahrnehmung, Sprache und Kommunikation, im Lernen und im Miteinander gefördert.
• Das Miteinander mit anderen wird gestärkt, da viele Angebote in Gruppen stattfinden.
• Zur besseren Orientierung und zum leichteren Lernen werden Bewegungen und Handlungen rhythmisiert und sprachlich begleitet.
• Jeder Lernfortschritt zählt und wird gewürdigt.