Ursprung

Ursprung der konduktiven Pädagogik & Rehabilitation

András Petö

Der Ursprung der Konduktiven Pädagogik und Rehabilitation liegt in den Arbeiten des ungarischen Medizners und Pädagogen, Professor Dr. András Petö, der das Nationale Institut für Motorische Therapie gründete, heute die András Petö Fakultät in Budapest, Ungarn.

1945 kreierte Prof. Dr. András Petö erstmals Rahmenbedingungen für ein passgenaues Bildungskonzept für Kinder mit Behinderung, welches sowohl ihren physischen als auch intellektuellen Anforderungen entsprach.

Er legte großen Wert darauf, Kinder mit Bewegungseinschränkungen zum Laufen zu bringen, um die damaligen Alltagsbarrieren wie Kopfsteinpflaster, Treppen überwindbar zu machen für Kinder und Familien mit Behinderung. Nur Kindern, die Laufen konnten war es möglich, in eine Schule zu gehen und teilzuhaben. Die selbstständige Fortbewegung hatte somit für ihn eine hohe Priorität als Ziel. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt Prof. Dr. Petö seine medizinische Zulassung und begann seine therapeutische Bewegungsarbeit mit 14 Kindern, die ihm als „Versuchskinder“ vom Bildungsministerium aus einem staatlichen Waisenhaus zugewiesen wurden. Diese Kinder mit Behinderungen galten zunächst als „nicht bildungsfähig“.

Petö sah es als Versuch an, seine neu entwickelte Methode der konduktiven Bewegungspädagogik in der Praxis anzuwenden und erhoffte sich Entwickungserfolge. Er entwickelte strukturierte Programme für diese besonderen Kinder und organisierte für sie Alltagsabläufe und Arbeiten in einer Gruppe, mit der Assistenz von vier Medizinstudenten. Die Tagesstruktur war sehr präzise und durchgetaktet geplant und wiederholte sich von Tag zu Tag.

Die Kinder wurden nicht in diesem Experiment, wie üblich, diagnostiziert, sondern beobachtet und motiviert Alltagstätigkeiten wie z.B. Essen, Toilettengang, Anziehen usw., zu erledigen. Das Experiment war so erfolgreich, dass nach 2 Jahren einige der Kinder in der Lage waren, eine Regelschule zu besuchen.

Petö entwickelte für seine neue Reha-Pädagogik eine Fachkraft mit einem übergreifenden Berufskonzept, wie wir sie bis in die 80er Jahre nur als Einzelfachkräfte angesiedelt von Medizin, Pädagogik, Psychologie oder Therapie her kennen. Diese Fachbereiche führte er zusammen und schuf den Konduktor*innen-Beruf.

Das Konzept der konduktiven Bewegungspädagogik war geboren und wurde fortan praktiziert.

1950 erreichte das Institut eine Kapazität von 80 Kindern, deren Förderung ab diesem Zeitpunkt aus staatlichen Geldern finanziert wurde.

1963 gehörte das Institut nicht mehr dem Gesundheitsministerium an, sondern wurde Teil des Bildungssektors, da Schulen und Förderkindergärten konzipiert wurden. Ein Meilenstein für die konduktive Bewegungspädagogik und Rehabilitation war erreicht.

Ab 1963 bildete das Petö-College mit Instut Konduktor*innen aus.

András Petö starb am 11. September 1967 im Alter von 74 Jahren.

Nach dem Tod von Petö setzte Dr. Mária Hári, seine frühere Medizinstudentin und Kollegin, seine Arbeit erfolgreich im Sinne Petös fort und wurde Direktorin des Instituts. Sie unterrichtete viele von uns persönlich, und wir sind sehr dankbar für die Weitergabe ihres Wissens. Sie erreichte viel für die internationale Anerkennung der konduktiven Bewegungspädagogik! Sie war Ehrenprofessorin an der Universität Birmingham. Dr. Mária Hári starb am 6. Oktober 2001 im Alter von 78 Jahren. 

Maria Hari

Weitere wichtige Persönlichkeiten folgten. 2017 wurde die Hochschule Teil der Semmelweis-Universität in Budapest und wird bis heute als eigenständige Fakultät von der Dekanin Dr. Andrea Zsebe Tenk Miklósné geführt. Historische Bilder in der Konduktiven Pädagogik und Rehabilitation aus dem Petö College und Institut